Sportgymnasium Dresden Eliteschule des Sports

Debattierwettbewerb Klasse 12

29.01.2024 | Henker

Wie in jedem Jahr stand am 22.01.24 wieder der alljährige Debattierwettbewerb der zwölften Klassen an. Im Vorfeld haben die einzelnen Kurse Vorentscheide durchgeführt und ihre besten Kandidaten ins Rennen geschickt. Durch die gute Vorbereitung im Unterricht, wo erste Argumente gewichtet, Studien ausgewertet und viele Ansätze vertieft wurden, war eine spannende und hitzige Debatte zu erwarten.

Jeder Kurs schickte ein Team aus zwei Schülern an den Start. Für den Kurs von Frau Werner waren dies Lilly und Lina, während Frau Bertholds Kurs von Lukas und Matthias und Frau Pönischs Kurs von Erik und Nikolas vertreten wurde. Bereits in der Begrüßung wurde das Debattenthema mit Hilfe einer von KI erstellten Einleitung vorgestellt. Nachdem jedes Team noch ein Los für die jeweilige Position (Pro oder Contra) gezogen hatte, konnte es richtig losgehen.

In der ersten Runde der Debatte mit dem Thema „Sollte Künstliche Intelligenz im Bildungswesen eingesetzt werden und welche ethischen Richtlinien sollten dabei beachtet werden?“ wurde es direkt sehr mitreißend. Vor allem, da verschiedene KI`s in letzter Zeit im Unterricht an enormer Bedeutung gewonnen haben, waren alle sehr gespannt, wie sich die Teams dazu äußerten. Auf der einen Seiten stehen da Argumente wie zum Beispiel, dass sie helfen kann beim Lernen (digitale Nachhilfe) oder auch, dass sie Lehrern bei der Korrektur von Arbeiten oder Hausaufgaben (Rechtschreibfehler bei Diktaten finden) helfen könnten. Dem entgegen steht natürlich, dass der Schüler nicht mehr viel selbst denken und recherchieren muss, sondern seine Hausaufgaben, Aufsätze oder Vorträge mit Hilfe von KI in kurzer Zeit erstellen kann. Ein großer Streitpunkt war auch die Frage, wie bewertet der Lehrer solche Abgaben und sollte sich dadurch das Bewertungssystem ändern, um die künstliche Intelligenz mit einzubeziehen aber auch ihr vorzugreifen. Nachdem es zu einem Schlagabtausch von pro und contra-Argumenten kam, wo vor allem auch über ethische Richtlinien diskutiert wurde, durften den Debattierenden noch Fragen gestellt werden. Auch bei diesen konnten die Kandidaten durch Wissen und passende Verknüpfungen bei der Jury punkten. Am Ende konnten Erik und Lukas die Jury mit ihren tiefgreifenden Überlegungen und Argumenten, aber auch mit ihrem selbstsicheren Auftreten überzeugen und wurden ins Finale gewählt.

Um welches Thema sich die Debatte im Finale handeln würde, wussten die beiden Finalisten vorher nicht. Und so wurde die Finalfrage „Sollten in Anbetracht der Vereinsamung in der Gesellschaft humanoids Roboter eingesetzt werden, welche die Menschen begleiten? Welche ethischen Richtlinien sollten dabei beachtet werden?“ mit dem Satz „also ich würde nicht gern in dieser Situation sein“ von dem Moderator eingeleitet. Nach „langen“ zwei Minuten Überlegungszeit musste nun spontan geantwortet werden. Hier wurden vor allem Themen wie der Einsatz von Robotern in der Pflege bzw. inwieweit er menschliche Nähe ersetzen kann, diskutiert. Roboter, welche Gefühle zeigen können, würden nicht nur älteren Menschen Gesellschaft leisten, sondern auch jungen Menschen, die zum Beispiel mit Depressionen zu kämpfen haben. Ihnen soll das Gefühl vermittelt werden, nicht allein zu sein und jemanden zum Reden und Wohlfühlen zu haben. Andererseits kann man nicht von einer fehlerfreien Programmierung ausgehen und so sind die Folgen von Fehlfunktionen nicht abschätzbar. Daneben sind auch die Themen Datenschutz und überhaupt der Wille, so einen Roboter als „Menschenersatz“ zu betrachten, von relevanter Bedeutung. Anschließend an die Diskussion für oder gegen Roboter wurden sehr viele Fragen aus dem Publikum beantwortet, welche vor allem den technischen Fortschritt in ein paar Jahren und die Sicherheit hinterfragten. Nach einigen Spekulationen, wie es in den folgenden Jahren weitergehen könnte, gab die Jury ihr Urteil ab und der Gewinner stand fest.

Bevor es aber zur Bekanntgabe des Siegers kam, erhielten alle Debattierenden einen kleinen Preis, welcher vom Förderverein bereitgestellt wurde. Und nach zwei sehr energetischen, anregenden und interessanten Debatten stand fest, dass Erik die Jury mit seiner Argumentation überzeugen konnte und somit als Sieger der Debatte hervorging. Und damit ging eine Debatte zu Ende, welche auf Grund ihres aktuellen Themas Anregung für weitere Diskussionen und Überlegungen bietet.

Text / Fotos: M. Pönisch