Sportgymnasium Dresden Eliteschule des Sports

Nachlese - Moskau

27.04.2015 | Leibiger

In der Sportart Short Track mit ihrer sehr stark taktisch determinierten Leistungsstruktur gibt es mehrere Bezugsgrößen, die am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das taktische Kalkül und der Mut zum Risiko müssen bei blitzschnellen Aktionen und rasantem Tempo gelernt sein. Ob es die richtige Entscheidung ist, weiß man im Vorhinein nie, man muss es aber immer probieren.

Eine gute Möglichkeit zum Probieren hatte Anna Seidel (Klasse 10S3) zur WM in Moskau in dieser Saison. Als eine der zwei deutschen Teilnehmerinnen (auf dem Bild mit Trainer Miro Boyadzhiev und ihrer Teamkameradin Bianca Walter sowie Torsten Kröger und ihrer Trainingspartnerin in Dresden Agné Sereikaite (LIT)) startete sie über alle Distanzen und testete sich aus.
Im Kampf um die Plätze gab es über die 1 500 m – Distanz den 22. Platz, also 22 Finalpunkte. Über die 500 m und die 1000 m erhielt Anna leider Penaltys, und das war eben genau der Punkt. Anna hatte nichts zu verlieren, sie konnte in diesem starken Feld der weltbesten Läuferinnen nur gewinnen, in diesem Falle Erfahrungen. Denn die Leistungsdichte dort ist extrem hoch. Und so war es die beste Gelegenheit eine Taktik auszuprobieren, die in der Form bisher noch nicht getestet hat. Stürze waren die Folge, zum Glück ohne Verletzung.
Klar, ein Penalty schmerzt schon sehr, man ärgert sich oder meint gar ungerecht behandelt worden zu sein vom Schiedsrichter, aber man kann daraus einzigartig gut lernen. Insgesamt erreichte Anna im hochkarätigen Gesamtfeld der Weltelite einen 40. Platz, für die erste WM-Teilnahme doch gar nicht schlecht! Herzlichen Glückwunsch, wir freuen uns auf die neue Saison, die bald beginnt, bis dahin.
Bild: Anna Seidel
Text: J. Gärtner