Am verregneten Dienstag den 04.02.2020 unternahmen die Klassen 9/1, 9/2, 9/3 und 9S2 eine berührende Exkursion an die Gedenkstätte Pirna Sonnenstein.

Sie trafen sich mit ihren Lehrern Frau Kriegel, Herrn Schmidt und Herrn Himmelsbach in aller Frühe um 07:45 am Dresdner Hauptbahnhof und fuhren mit der S-Bahn nach Pirna. Auf Grund des verregneten Wetters ging es dann weiter mit dem Bus bis zur Gedenkstätte. Vor Ort wurde die große Schülergruppe auf die beiden Seminarräume der Gedenkstätte aufgeteilt. Zwei eindrucksvoll fachkundige Mitarbeiter der Gedenkstätte gaben hier zunächst einen medial unterstützten geschichtlichen Überblick über die Geschichte der Heil- und Pflegeanstalt vom 18.-20. Jahrhundert. Der Einblick in historische Dokumente und die geschichtliche Einordnung in ihren Entstehungskontext zeigten, wie aus einer landesweit geachteten Pflegeanstalt für besonders schwache Mitglieder der Gesellschaft eines von sechs Zentren der industriellen Vernichtung von Menschenleben zwischen 1940 und 1942 werden konnte. Die zum erschreckenden Alltag gewordenen Abläufe vor Ort wurden den beiden Schülergruppen unter anderem auf dem Außengelände anhand einer Übersichtstafel und den noch bestehenden Gebäuden verdeutlicht. Besonders erschreckend empfanden die Schülerinnen und Schüler die gefühllose Vorgehensweise in den Kellerräumen des Gebäudes. Insbesondere die großen Glastafeln mit den Namen der Opfer und einzelne archäologisch geborgene Überreste der Ermordeten blieben in Erinnerung. Aufgewühlt hat auch der Blick über den Elbhang ins Tal, an dem durch die pädagogischen Mitarbeiter der Gedenkstätte das Wissen der Stadtbevölkerung um die Ereignisse auf dem Sonnenstein belegt wurde. Nach der Rückkehr in die warmen Seminarräume beendete eine kurze Geschichte des Sonnensteins in der jüngeren Geschichte und die Mahnung „Vergangenheit ist Gegenwart“ den sehr interessanten aber auch über die menschlichen Abgründe informierenden Tag. Die kommenden Unterrichtsstunden im Fach Geschichte werden die Auswertung der persönlichen Erfahrungen unserer Schülerinnen und Schüler vor Ort und spannende Diskussionen ermöglichen.

Text & Bilder: R. Himmelsbach