Empfang in der Französischen Botschaft in Berlin
14.11.2024 | ErliDie Schülerinnen und Schüler der beiden Grundkurse Französisch wurden am Montag, den 11. November 2024 in Berlin in der Französischen Botschaft empfangen. Der Anlass dafür war das hervorragende Abschneiden der Sportgymnasiasten beim Geschichtswettbewerb Bertrand Herz „Notre histoire – Unsere Geschichte“.
Der französische Botschafter, Monsieur François Delattre, hob in seinem Grußwort an die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung der Arbeit für die deutsch-französische Freundschaft und Zusammenarbeit hervor. Er lobte die Ernsthaftigkeit der Recherchen, die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und die Empathie der Arbeiten sowie das sprachliche Niveau. Zu der Preisverleihung in der Botschaft war auch der Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Mathias Weilandt, angereist und würdigte die Arbeit der Sportgymnasiasten. Bei der wechselseitigen Präsentation ihrer Ergebnisse in der Französischen Botschaft bewiesen die Grundkursler Courage und Können. Besonders bewegend war das Feedback von Madame Sabrina Vainberg. Für die Enkeltochter des französischen Kriegsgefangenen und Ausschwitz-Überlebenden, Milo Vainberg, war es der erste Besuch in Deutschland. Für sie war es besonders emotional zu erleben, wie sensibel und empathisch junge Deutsche sich mit dem Schicksal französischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter unter der Diktatur der Nationalsozialisten auseinandersetzen. Sie hob die Bedeutung dieser Auseinandersetzung für die Aussöhnung miteinander hervor und sprach den Schülerinnen und Schülern ihre Dankbarkeit dafür aus.
Beim anschließenden Empfang mit französischen Gebäckspezialitäten kamen die Sportlerinnen und Sportler mit den Vertretern der Botschaft, Monsieur Julien Acquatella und Madame Eva Claude, mit Staatssekretär Mathias Weilandt, Madame Sabrina Vainberg, Frau Franka Günther und Filmemacher Luc Lavault näher ins Gespräch. Anschließend ging es zum Dokumentationszentrum Topographie des Terrors. Hier erwartete uns eine Abendveranstaltung, bei der Auszüge aus dem Lebensbericht von Milo Vainberg gelesen wurden und der Film „Un tout petit numéro“ / „Eine ganz kleine Nummer“ (2023) von Luc Lavault gezeigt wurde. Der Filmemacher hat die Geschichte Milo Vainbergs in wenigen Minuten eindrucksvoll im Stil einer Graphic Novel umgesetzt. Dabei blieb Raum für Gespräche und eigene Gedanken zum Schicksal von Milo. Das anschließende Podiumsgespräch zwischen Franka Günther, Initiatorin des Wettbewerbs Bertrand Herz und Vorsitzende des Vereins Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte, Luc Lavault und Sabrina Vainberg zeigte uns, wie Geschichte in den nachfolgenden Generationen weiterlebt und warum wir uns immer wieder miteinander austauschen müssen und die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht vergessen dürfen.
„Wer die Geschichte nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ (Helmut Kohl)
Text: Inga Berthold
Fotos: Ambassade de France