Sportgymnasium Dresden Eliteschule des Sports

Ein Monat Work and Travel in Frankreich

31.01.2025 | Leibiger

Im Sommer 2024 habe ich mein Abi gemacht und mich danach dazu entschlossen, ein Jahr auf Reisen zu gehen. Meine Reise begann in Frankreich, weil es nah an Deutschland liegt, ich dort schon unzählige Male war und natürlich, weil ich die Sprache schön finde. Und wo kann man besser sein Französisch verbessern als in Frankreich ...

Nach sieben Stunden Zugfahrt erreichte ich Straßburg, wo ich in einer Ferienwohnung für zwei Tage unterkam. Die Stadt ist im Vergleich zu Dresden recht klein, besitzt aber eine sehr schöne und sehenswerte Altstadt. Weil Straßburg unmittelbar an der deutschen Grenze liegt, kommt man in manchen Geschäften auch noch mit Deutsch weiter, was zwar praktisch, aber dem Französischlernen nicht dienlich ist.

Mit einem Interrail-Pass ausgestattet fuhr ich anschließend nach Carcassonne, eine Stadt im Südwesten Frankreichs, nahe der Pyrenäen. Von hier ging es dann mit dem Bus über lauter kleine, schöne Dörfer zu meinem ersten Work-and-Travel-Projekt in der Nähe des kleinen Dorfes Puivert mit stolzen 428 Einwohnern. Abseits des Dorfes lebte ich mit drei anderen Reisenden und meinem Host auf einer Farm. Wir arbeiteten unter der Woche von 9 Uhr nach dem Frühstück bis zum Mittagessen, welches meistens zwischen 13:30 und 14:00 Uhr stattfand. Die Arbeiten waren vorwiegend klassische Gartenarbeit (Brennnesseln und anderes Unkraut herausreißen, Kartoffeln ausbuddeln, Senf säen), aber ich konnte mich beispielsweise auch im Dachabdecken ausprobieren oder hatte Küchendienst und war für das Mittagessen und den Abwasch verantwortlich. Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung, was ich genutzt habe, um Laufen zu gehen. Oft sind wir auch in die angrenzenden Dörfer gefahren und haben uns in ein Café gesetzt. Am Wochenende waren wir ebenfalls uns selbst überlassen. Wir besuchten zahlreiche Märkte, die man in Südfrankreich in so gut wie jedem Dorf findet.

Außerdem badeten wir im Lac de Montbel, wanderten auf den Roc d’Aude in den Pyrenäen oder lernten die Leute aus dem Dorf in einer Bar kennen, in der es oft auch Live-Musik gab.

Nach zwei Wochen wechselte ich meinen Standort und wohnte fortan fünf Tage mit meinem aufgeweckten und extrovertierten Host Lola, ihrer Stiefmutter Claude und Paula, einer Reisenden aus Deutschland, in einem großen, alten Haus im okzitanischen Pech-Luna. Während ich bei meinem ersten Projekt überwiegend auf Englisch kommuniziert habe, konnte ich bei diesem Projekt etwas mehr Französisch sprechen. Hier arbeitete ich ebenfalls nur am Vormittag und beschäftigte mich hauptsächlich mit Bodenkehren, Saugen oder Wischen.

In dieser Zeit unternahmen wir Ausflüge nach Toulouse und Carcassonne sowie nach Foix und Ax-les-Thermes. Am Ende der Woche verabschiedete ich mich auch von dort und besuchte auf meiner Reise zurück nach Deutschland noch einen Tag die Insel Porquerolles im Mittelmeer.

Die Insel ist mit 340 Einwohnern recht klein und kann sehr gut mit dem Fahrrad erkundet werden. Ende Oktober ist zwar kein Badewetter mehr, trotzdem ist es noch sehr mild und die Strände sehen wirklich toll aus.

Insgesamt habe ich auf meiner Reise weniger Französisch gesprochen als erhofft, trotzdem habe ich unfassbar viel dazugelernt. Was mir besonders positiv aufgefallen ist, war die stressfreie und freundliche Atmosphäre in Südfrankreich. Innerhalb von Minuten bekommt man Hilfe von wildfremden Menschen, man fühlt sich immer willkommen und lernt viele sehr nette Freunde kennen.

Flora

Text und Fotos: Flora Jesse

PS: Mittlerweile hat Flora mit Work and Travel Italien bereist und weilt gerade außerhalb Europas in Accra, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes Ghana.