Volleyball-Ass Magdalena Gryka: Geringe Hallenhöhe in Mühlacker darf kein Problem sein
16.12.2011 | NeudeckBeim Volleyball U 18-Länderspiel in Mühlacker sind am Freitag vier deutsche WM-Teilnehmerinnen dabei.
Beim Volleyball U 18-Länderspiel in Mühlacker sind am Freitag vier deutsche WM-Teilnehmerinnen dabei. Beim vorweihnachtlichen Kräftemessen mit der Auswahl aus Frankreich führt Magdalena Gryka das deutsche Aufgebot an. Die junge Frau vom VCO Dresden wird als Zuspielerin den Angreiferinnen den Ball vorlegen.
In Heidelberg, wo beide Nationalteams seit Dienstag und noch bis zum Sonntag ein Trainingslager absolvieren, findet Magdalena Gryka ideale Bedingungen vor. Die Halle am Olympiastützpunkt ist 13 Meter hoch. In der deutlich niedrigeren Enztalsporthalle in Mühlacker besteht dagegen die Gefahr, dass der Ball auch einmal an die Decke geht. Zu wenig „Spielraum“ würde Magdalena Gryka nicht als Ausrede für eine schwache Leistung gelten lassen. Sie hat bereits höhere Ansprüche, ist nicht umsonst Spielführerin. Von daher will sie ihre Stellung mindestens verteidigen. Eine Medaille bei der U 20-Weltmeisterschaft 2013 ist für sie schon jetzt Traum und Ziel, auch wenn noch nicht bekannt ist, wo das Turnier stattfindet und auch erst einmal die Europameisterschafts-Qualifikation ansteht.
Die Chance auf ein EM-Ticket hat Deutschland im April in Weißrussland. Im Rahmen der Qualifikation bekommen es die Deutschen wieder mit den bisher schwächeren Französinnen zu tun, aber auch mit Polen. Im Gegensatz zu Deutschland hatte es Polen bei der U 18-WM im August ins Halbfinale geschafft. Viel Pech, genauer gesagt, ein Virus, von dem drei Stammspielerinnen betroffen waren, hätte ein noch besseres Ergebnis als den an sich starken fünften Platz verhindert, sagt Magdalena Gryka.
Die 17-Jährige ist längst zuhause ausgezogen. Während die Familie in der Nähe von Chemnitz lebt, besucht sie in Dresden das Sport-Internat. Lohn der Entbehrungen sind Einsätze in der Bundesliga. Beim Liga-Zweiten Dresden ist sie zweite Zuspielerin hinter Mareen Apitz. Sie spielte auch schon einmal in Mühlacker, war im Juni 2007 bei Deutschlands 3:2-Erfolg gegen Japan dabei.
Alleine dass Magdalena Gryka (1,78 Meter/65 Kilogramm) bereits Erstliga-Luft schnuppert, unterstreicht aus Sicht von Bundestrainer Han Abbing, wie weit sie schon ist und wie viel Potenzial sie hat. Aufgrund der günstigen Voraussetzungen in Dresden ist Magdalena Gryka noch nicht sicher, ob sie im nächsten Jahr nach dem Abitur nach Berlin wechseln soll, wo Abbing die meisten Talente der Auswahl versammeln möchte. Dass die die polnische Sächsin zum Volleyball kam, ist alles andere als Zufall. Ihre Mutter Dorota Gryka kam über den Volleyball nach Deutschland. Sie spielte für den VV Grimma in der zweiten Liga. Auch der Papa von Magdalena Gryka hat einen starken Bezug zur Volleyball-Szene.
Am Freitag um 19.30 Uhr soll die deutsche Spielführerin in der Enztalsporthalle mit der Nummer 5 auflaufen. Als Vorbild für die anderen will die gebürtige Polin die deutsche Nationalhymne auch in ihrem 51. Länderspiel mitsingen.
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