Sportgymnasium Dresden Eliteschule des Sports

ISF- Weltmeisterschaft der Schulen vom 09. bis 17. April 2014 in Portugal

01.05.2014 | Henker

Vom 9. bis 17. April fand in Portugal die ISF-Weltmeisterschaft Volleyball der Schulen statt.

Unser Team belegte dabei den 13. Platz. Norwegen und Frankreich konnten jeweils mit 2 : 0 geschlagen werden. Die Mädchen sind am Ende mit der Platzierung zufrieden, denn die Gegnerinnen waren, wie bei internationalen Turnieren üblich, weltklasse.

 

Am Start waren folgende Schülerinnen unserer Schule:

Rica Maase (8/1); Sophie Nestler (10/1); Cassandra Klinner (9/1);  Elisabeth Lowke (11 S); Eileen Possekel (9/1); Maria Riesen (11 S); Maria Freitag (10/1); Svenja Haupt (11 S); Tina Hadrian (10/1); Constanze Plath (10/1)

 

Weiter: Ein Bericht von Svenja Haupt

"Für einige war es der erste Flug, für einige das erste internationale Turnier, aber für alle war es die erste Schulweltmeisterschaft, ein unglaubliches Erlebnis!

 Wir starteten in das Turnier mit einer völlig neuen Teamkonstellation, unserem Athletikcoach, Jens Pritzsche, der sich nun den Aufgaben am Spielfeldrand stellte, und unserer Physiotherapeutin Sylke Nestler, der Ruhepol im aufgeregten Team.

 Der Flug ging von Dresden nach Porto mit Zwischenlandung in Frankfurt, dort lernten wir bereits die Spielerinnen und Spieler der Nationen Österreich, Israel und Serbien kennen. Ab Porto wurde jede Nation während der 9 Tage durch einen portugiesischen Guide betreut, der den Teams für alle Fragen zur Seite stand. Unser Guide Bruno Lima begrüßte uns am Anreisetag (09.04.) bereits am Flughafen in Porto und wir konnten im Nova Cruz Hotel in Santa Maria da Feira problemlos einchecken. Am folgenden Abend fand die Eröffnungszeremonie statt und zum ersten Mal trafen alle Nationen zusammen. Die Atmosphäre beeindruckte uns sehr, vor allem die unterschiedlichen Mentalitäten, die in einem großen Saal aufeinander prallten. 31 verschiedene Länder, Mädchen wie Jungs bereiteten ein unvergleichliches Spektakel, mit verschiedensten Rufen, Liedern, Klatschrhythmen.

 Am Tag darauf begannen die Wettkämpfe. Während der ersten beiden Spieltage absolvierten wir die Gruppenspiele gegen Frankreich (1:2) und Chile (2:0), wodurch wir in der Gruppenplatzierung auf Platz 2 rückten und somit bereits unter den besten 16 Mannschaften des Turniers platziert waren.

 Die Mannschaften waren auf verschiedene Hotels verteilt, unser Hotel lag landeinwärts, andere Teams konnten die direkte Strandnähe genießen. Darum entschlossen wir uns am dritten Tag (11.04.) nach Espinho zu fahren, um uns an Sonne, Strand und Meer zu erfreuen. Wir waren begeistert davon, dass die ganze Stadt mit Plakaten und Bannern von der ISF geschmückt war, es vermittelte uns noch einmal das Gefühl etwas ganz Besonderes zu erleben und Teil einer großen Gemeinschaft zu sein. Dies spiegelte sich auch im Umgang zwischen den Teams wieder, denn alle Nationen strahlten eine besondere Freude und Bereitschaft zur Kommunikation aus. Die sportliche Gegnerschaft war außerhalb der Spiele nicht vorhanden, obwohl der Siegeswille sehr groß war.

 Der Strandbesuch wurde nur noch durch unser außerplanmäßiges Abendbrot getoppt. Eine spontane Entscheidung der Mutti von Sophie verdankten wir einen abendlichen Besuch bei Pizza Hut. Das gesponsorte Essen schmeckte hervorragend und war nicht mit dem Kantinenessen in Santa Maria zu vergleichen.

An Tag 4 (12.04.), stellten wir uns dem wichtigsten Spiel im Turnier, dem Kreuzspiel gegen die Griechen (3.Platz), die im Durchschnitt 2 Jahre älter waren als wir. Dieses Spiel entschied darüber, ob wir um die Plätze 1-8 oder 9-16 spielten. Wir waren sehr fokussiert und wussten, dass wir mit einem guten Aufschlag sowie einer perfekten Annahme den Griechen auf Augenhöhe entgegentreten konnten. Unser Spiel war im ersten Satz durch einen hervorragenden Block und eine sichere Annahme geprägt, die Stimmung war auf dem Höhepunkt und wir kämpften um jeden Ball, jedoch mussten wir uns letztendlich 25:23 geschlagen geben. Wir starteten unsicherer in den zweiten Satz und waren uns unserer Stärken nicht mehr vollkommen bewusst. Die Griechen blieben souverän und die Sicherheit über eine einstellige Platzierung ging mit einem 2:0 für Griechenland verloren. Die Enttäuschung war groß, doch durch Lob von Schiedsrichtern und Funktionären, für diese ausgeglichene Partie, konnten wir schnell wieder Mut fassen. Am folgenden Tag (13.04.) trafen wir auf Polen, einem sehr motivierten, selbstbewussten und energischem Team. Einer solchen Mannschaft müsste man mit noch mehr Energie entgegentreten, allerdings konnten wir nicht an unsere Motivation und Leistung vom Vortag anknüpfen, verloren zunehmend unser Selbstvertrauen und letztendlich ging das Spiel 2:1 verloren.

 An diesem Abend fand eine offizielle Veranstaltung, der kulturelle Höhepunkt statt, die sogenannte „Friendship Night“. Jede Nation repräsentierte sich und ihr Land und stellte nationale Köstlichkeiten zum Probieren bereit. Zu dem, führte fast jedes Land ein kleines Kulturprogramm auf, welches den Einblick in die verschiedensten Traditionen ermöglichte. Zum Teil waren wir erstaunt, zum Teil voll auf begeistert. Die spannendsten Naschereien bot natürlich China, die Zusammenstellung von Süßigkeiten war unglaublich! Nicht zu wissen, welcher Geschmack, welche Konsistenz oder welche Mischung erwartet werden kann.

Nationale Trachten, Tänze, Lieder, Speisen und Getränke haben somit alle Sinne angesprochen und wir konnten diesen Abend nur genießen. Der nächste Tag (14.04.) stand unter dem Motto „Geschichte“, wir konnten uns nur bedingt begeistern, denn es war eine Sightseeing-Tour nach Santa Maria und Espinho angesetzt. Am Vormittag machten wir eine Wanderung durch den Wald zum Schloss von Santa Maria und besichtigten danach ein Museum. Die Nachmittagsgestaltung entsprach allerdings eher unseren Vorstellungen. Die Eiscafés machten in diesen 2 Stunden zu dieser Jahreszeit wahrscheinlich einen unglaublichen Umsatz, denn alle 31 Nationen versammelten sich am Stand von Espinho und wir ließen uns den Wind und die Meeresluft um die Nase wehen. Somit war es ein anstrengender Tag mit einem dennoch sehr gelungen Abschluss für alle. Kulinarischer Höhepunkt war ein großes Buffet, wesentlich besser als das tägliche einseitige Essen ohne Soße, welches nur Herrn Pritzsche wirklich schmeckte. Aber für die große Anzahl der Spieler und Mitwirkenden konnte man nicht täglich a la Chart kochen.

Gestärkt starteten wir nun in den nächsten Wettkampftag (15.04.). Der kommende Gegner hieß Norwegen, mit frischem Teamgeist beherrschten wir das Spiel und gewannen mit einem klaren 2:0. Klar gewann auch die Türkei gegen Portugal (3:0) im Halbfinale, welches wir uns gemeinsam anschauten. Einer der anderen beiden Halbfinalisten war uns schon bekannt. Was uns allerdings sehr erstaunte, war, dass die Griechen ihre eigentliche Leistung nicht abrufen konnten. Denn die körperlich kleinen Mädchen aus Chinese Taipei überraschten durch spielerische Größe. Sie konnten ihr Spiel mit einer sicheren Annahme aufziehen und brachten Griechenland in Hinsicht auf ihr Block-Abwehr-System in Bredouille. Wir waren sehr überrascht, dass körperliche Größe nicht alles ist und man durch viele Spiel-Kombinationen gegen körperlich überlegene Mannschaften klar dominieren kann.

 Dominieren und unsere Ehre zurückerlangen, wollten wir auch am letzten Tag (16.04.). Erneut stand uns Frankreich am Netz gegenüber. Wir haben uns als Ziel gesetzt, unsere Schule würdig zu vertreten. Durch ein gutes Zusammenspiel aller Spielerinnen und Trainer konnten wir Frankreich nach dem verlorenen Gruppenspiel zeigen, dass wir sowohl professionell als auch fokussiert arbeiten. Somit endete das Turnier für uns mit einem deutlichen 2:0 Gewinn gegen die Franzosen und in der Endplatzierung standen wir auf Platz 13. Nach diesem letzten Match, waren auch wir in Feierlaune und genossen die Abschlussveranstaltung. Noch ein letztes Mal, aßen alle Mannschaften des Turniers gemeinsam beim „Official closing dinner“. Danach wurden die Flaggen aller Länder wie bei der Eröffnung nach und nach zur Abschlusszeremonie gehisst, die Flagge der ISF wurde jedoch eingeholt und dem Verantwortlichen, für die nächste Schulweltmeisterschaft in 2 Jahren in Belgrad, übergeben. Dies war für alle eine sehr ergreifende Zeremonie, denn für die Älteren (Jahrgang: `96 und `97) von uns war es definitiv die letzte Schulweltmeisterschaft, für andere vielleicht ein Ansporn sich 2015 beim Bundesfinale (Berlin) erneut für die WM zu qualifizieren.

 Wir haben sehr viele verschiedene Eindrücke mitgenommen, wir konnten freundschaftliche Kontakte zu anderen Nationen knüpfen, waren begeistert von dem Temperament einiger Länder und werden dieses unglaubliche Erlebnis niemals vergessen!

 Noch einmal möchten wir uns bei allen Verantwortlichen des Sportgymnasiums sowie beim Kultusministerium für die gelungene Unterstützung, die Finanzierung und für die fantastische Zusammenarbeit bedanken."

 

Svenja Haupt JG 11